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161. Hermann Balke (1237-1238)
a) Hermann Balk oder Balke war seit 1230 erster Landmeister des Deutschen Ordens in Preußen, vermittelte dort 1235 die Vereinigung des Dobriner Ordens mit dem Deutschen Orden, wurde im Juni 1237 vom Marburger Generalkapitel des Deutschen Ordens zum Meister von Livland ernannt, worauf er im Spätsommer mit 60 Rittern dorthin aufbrach. 1238 war er wieder in Preußen und schloß im Juni 1238 zu Stensby den Vertrag über die Auslieferung Nordestlands an König Waldemar II. von Dänemark (UB I, n. 160). War er am Zug gegen Pleskau beteiligt? Im Winter 1238/39 weilte er, nachdem er vor dem Unwillen des livländischen Ordenszweiges das Land verlassen hatte (Heldrungen, S. 90), in Deutschland, wo er noch im Februar in Würzburg bezeugt ist. Gestorben am 5. März [1239?]. Quellen und Literatur: Altpr. Biogr. I, S. 28; W.Hubatsch, Hermann Balke, in: NDB 1, S. 559; Arbusow Nr. 20; Bfl. III, S. 13; Dragendorff, S. 79 f.
b) Als Herkunft wird Abstammung aus einem märkisch-niedersächsischen Geschlecht als wahrscheinlich angenommen. Urkundlich begegnen die Balke im Raum Dortmund-Soest-Lippstadt, im kölnischen Westfalen, aber im 13. Jh. auch schon in Rostock (Hermann als Vorname) und im Lüneburgischen und der Wesergegend (WUB IV, VII; Dortmunder UB I; MUB IV; UB Goslar I; UB Hochstift Hildesheim II; Calenb. UB III; Cod. dipl. Anhalt. II, Register; H. Brockmüller, Die Rostocher Personennamen bis 1304, Rostock 1933, S. 101). Das Siegel hat die Namenform “Balco”. Nach Arbusow, Nr. 20, stammt das Geschlecht Balke, genannt Aldeholt, aus Balkhusen bei Soest.
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Benninghoven, F. Der Orden der Schwertbrüder. Köln; Graz, 1965, 525 S., 16 Karten > S. 462.
Ievietots: 27.03.2003.