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55. Andreas de Velven (1240-1243)
a) Arbusow, Nr.113. Meister in Riga, auch Komtur oder praeceptor genannt. UB III, n. 169, 169 a. Wahrscheinlich ist er der “frater A., gerens vices magistri per Livoniam, Estoniam et Gwyroniam” (UB VI, n. 2725).
b) Der Personenname von der Velve kommct 1273-1406 bei Bürgern von Hameln vor (H. Planitz, Die deutsche Stadt im Mittelalter. Graz, Köln 1954. S. 452). Ein Bruder des Deutschen Ordens Arnestus de Vulven war Marschall in Akkon (Perlbach, Nekrologe, S. 364), nach Perlbachs Anm. erscheint dieser 1243-1277 als miles der Kirche Utrecht und starb nach dem Nekrolog am 12. April. Auch für den livländischen Meister Andreas kommt Herkunft aus dem Gebiet der heutigen Niederlande in Betracht, Velven wäre dann = Veluwegau. Vgl. Dobenecker I, Register unter Veluegau; OB van Gelre I, n. 370 (zu 1188), n. 384 (1195) und n. 386 (1196): terra Velewe, Velua, Veleve, ein Ortsname Velwa ebenda, n. 163, in einem Güterverzeichnis, anscheinend für einen Ort in der Landschaft Betuwe. - Ein Johannes de Welves, Welue, kommt 1193 und 1198 in Akkon vor und wird einmal Kastellan von Jaffa genannt (Röhricht, Regesten, n. 709 u. 746).
Es kommen also zwei Herkunftsgebiete in Betracht; 1. der Raum Hameln/Weser, 2. die Landschaft Veluwe oder das Bistum Utrecht. In beiden Fällen könnte Andreas auch schon in der Schwertbrüderzeit nach Livland gekommen sein, was sich mit dem Zeitpunkt seines Auftretens gut vereinen ließe.
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Benninghoven, F. Der Orden der Schwertbrüder. Köln; Graz, 1965, 525 S., 16 Karten > S. 444-445.
Ievietots: 27.03.2003.